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1. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 3

1895 - Straßburg : Heitz
Vorrede zur zehnten Änsiage. In dieser Auflage waren wenig Veränderungen erforderlich. Nur die neuen Eisenbahnlinien wurden hinzugefügt und die Einwohnerzahlen nach der letzten Zählung angegeben. Wiederholt bittet der Verfasser, man wolle etwaige Verbesserungsvorschläge, Ergän- zungen oder sonstige Bemerkungen an die Verlags- buchhandlung gelangen lassen. Straßburg, Juni 1894. Per Werfasser.

2. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 10

1895 - Straßburg : Heitz
10 ein älteres Gestein, die Grauwacke, in geringer Menge denselben Sandstein, der auch die Nordvogesen bedeckt. Dieses Auftreten. ist ein Beweis dafür, daß die Schichtendecke der Nordvogesen in früheren Zeiten auch den kristallinischen Kern des Südens bedeckte, jedoch hier allmählich durch die zerstörende Kraft der Niederschläge bis ans einzelne Fetzen hinweggewaschen wurde. Das Tiefland ist jetzt hoch mit den Schichten des Rheindiluvium und Alluvium bedeckt. Könnte man diese gewaltige Decke von angeschwemmten Massen durchbrechen, so würde mau auf dieselben Gesteine stoßen, welche heute die Vogeseu und den Schwarz- wali) bilden. Diese tief liegende Scholle der Erdrinde befand sich früher in einer höheren Lage, so daß sie ein direktes Verbindungsstück zwischen Schwarzwald und Vogesen bildete. Sie ist in einer bestimmten geologischen Epoche in die Tiese gesunken, und gerade durch dieses Absinken hat sich die heutige Rheinebeue gebildet. Am Rande der Vogesen in ihrer ganzen Länge von Süden bis heraus uach Norden finden wir deshalb mannigfaltige Verwerfungsspalten, in welchen der Abbruch der Rheinthalscholle erfolgte. An diesen Spalten treten deshalb auch die ver- schiedenen geologischen Schichten zu Tage, die ent- weder, wie im Süden, anf dem eigentlichen Gebirge schon weggewaschen sind, oder, wie im Norden, von den jüngeren Sandsteinschichten verhüllt werden. Das eigentliche Rheindilnvinm wird aus Saud- und Kiesschichten gebildet, die mit lehmartigeu

3. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 50

1895 - Straßburg : Heitz
50 B. Bergbau. Die wichtigsten Bergwerke sind die Eisen-, Stein- kohlen-, Bergöl-, Gips- und Steingruben. Gold findet man nur im Rhein, in Gestalt von Flitterchen, die selten die Größe eines Hirsekornes haben. Die sogenannten „Goldgründe" oder Vertiefungen, in welche sich das Gold mit Kies und Sand absetzt, be- finden sich vorzugsweise zwischen Selz und Fort-Louis. Früher wutde iu Markirch und St. Avold auf .Silber und Blei gebaut. Die Gruben liegen aber längst verschüttet oder unter Wasser. Kupfer findet man im St. Ämarin- und im Münsterthale. Wenn das Land nur wenig Gold und Silber er- zeugt, so ist es desto reichhaltiger an Eisen. Im Ober-Elsaß findet es sich bei Winkel und Lüxdors, im Kanton Pfirt; im Masmünsterthal; bei Bitschweiler im St. Amarinthal; in den Thälern von Sulz, Gebweiler und Münster. Im Unter-Elsaß in mehr als 20 Gemeinden der Kantone Hochselden, Buchsweiler, Hagenau, Sulz, Wörth und Niederbronn. In Lothringen zu Aumetz, Hayingen, Moyeuvre, bei Dudenhofen und zu Hargarten im Kanton Busendorf. Die wichtigsten Kohlengruben befinden sich in Lothringen, namentlich zu Forbach und St. Avold. Im Elsaß sind an verschiedenen Orten, namentlich bei St. Pilt, kleinere Kohlenlager abgegraben worden. Salz liesern im Ueberflnß die reichen Salinen von Vic, Dieuze, Moyenvic und Saaralben in Lothringen.

4. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 104

1895 - Straßburg : Heitz
104' I an der Eisenbahnlinie 'Straßbnrg-Hagenan-Saarge- münd. Die Stadt besitzt eine Erziehungsanstalt, daä Institut St. Augustin. Man findet hier Sand- und Kalksteingruben. Ein großer Teil der Einwohner treibt Holz- und Torfhandel. Münzthal [St-Löuis] (700 Einw.), mit großer Fabrik von Kristallwaren, und M e i s e n t h -a l (850 Einw.), große Fabrik von Halbkristallwaren. M nt terh a n sen (870 Einw.), mit Eisengießerei, die dem Hause Dietrich von Niederbronn gehört und die mit der Eisenbahnlinie Hagenan-Saargeinnnd bei der Station Bafinstein durch eine Privateisen- bahn verbunden ist. Saareinsberg (1450 Einw.), auf der Wasser- scheide von Rhein und Saar gelegen, woher der Name kommt, anschließend Gotzenbrn ck mit Fabrik von Brillen- und Uhrgläsern. Lemberg (1640 Einw.), an der Eisenbahnlinie Straßbnrg-Hagenan-Saargemünd. 4. Rohr b ach (1000 Einw.), an der Eisenbahn- tinie Strcrßbnrg-Hagenan-Saargemünd,.-enthält Gips- grnben, Getreide- und Oelmühlen. In S i e r s t h a l (840 Einw.) und Sucht (940 Einw.) finden sich Glässchleifereien. Strasburg, Druck von I. Ed. Heitz sheitz und Mündeli.

5. Kleine Geographie von Elsaß-Lothringen - S. 84

1895 - Straßburg : Heitz
84 4. Trnchtershe i m ^610 Einw.), am Kochers- berg, treibt Ackerbau. Endstation einer von Straß- bürg ausgehenden Straßenbahn. In diesem Kanton liegen die Dörfer Avenheim (170 Einw.)-und Küttolsheim (740 Einw.), welche Mineralquellen enthalten. Beide Quellen wer- den bloß von den Bewohnern der nächsten Umgebung benützt. Der Kochersberg ist ein hügeliges Land zwischen Straßburg und Zabern, dessen reiche Dörfer noch viel an alten Bräuchen und Sitten hängen; es be- finden sich dort mehrere Gipsgruben. Vi. Der Kreis Hagenau. 73,600 Einwohner. 659 □ km. 1. Hagenau * (14,700 Einw.), an der Moder, welche die Stadt in zwei Teile scheidet, und an den Eisenbahnlinien Straßburg-Saargemünd-Metz, Straß- bürg - Weißenburg und Hagenau - Zabern. Die Stadt besitzt ein Gymnasium und ein Hauptsteueramt. Garni- son. Die beachtenswertesten Gebäude sind: die Kirche zu St. Georg,»welche aus dem 12. Jahrhundert stammt; die Kirche zu St. Nikolai, ebenfalls aus dem 12. Jahr- hundert, von Friedrich Barbarossa erbaut; die evan- gelische Kirche, die Synagoge, das Stadthaus, das große Zentralgefängnis für Weiber, die Befserungs- anstatt für junge Sträflinge, das Schulgebäude, das Theater, die Hopfenhalle, das Bürgerspital. Die Industrie besteht in einer Baumwollspinnerei und -Weberei, Getreide-, Oel- und Gipsmühlen, einer

6. Theil 4 - S. 281

1880 - Stuttgart : Heitz
Aufstand in Indien. 281 Und der Fehler wurden genug begangen, die Mißverwaltung war schreiend, da man englischerseits weniger daran dachte, zu regieren als auszusaugen, und die Beamten, welche ihre Anstellung in Indien immer nur als vorübergehend ansahen, dieselbe nur benutzten, um sich möglichst schnell zu bereichern. Ursachen zur Unzufriedenheit der indischen Bevölkerung waren daher in Masse vorhanden, aber England vertraute auf die Racen-eisersncht, und benutzte dieselbe, um Hindus und Mnhamedaner gegenseitig in Schach zu halten; ja es nahm keinen Anstand, bei der Unmöglichkeit, das ungeheuere indische Reich durch britische Truppen allein im Zaum zu halten, eine Armee aus Eingeborenen zu bilden (Sepoys-Truppen), in deren Masse jene wie ein Tropfen im Meere zu verschwinden drohten. Dieses System hatte sich bisher auch bewährt, und wenn es jetzt plötzlich zu schänden ward, und die im ganzen so weibischen Hindus, welchen nur die Energie des Dnldens im eminentesten Grade inne wohnt, zur wilden Empörung trieb, so muß noch eine ganz specielle Veranlassung zu den Jahrhunderte lang ertragenen Drangsalen hinzugekommen sein. Diese findet man in dem ungeschickten Eifer englischer Missionäre, welcher dem in gutem Glauben oder böswillig verbreiteten Gerüchte, daß es auf eine gewaltsame Bekehrung zum Christenthum abgesehen sei, Vorschub leistete. Ein uns untergeordnet scheinender Umstand trat hinzu, um den Funken zur verheerenden Flamme anzufachen. Den Soldaten waren Patronen gegeben worden, die mit einer fettigen Substanz — wie die Aufwiegler behaupteten — mit Schweinefett oder Rindsfett bestrichen waren. Dadurch, daß die bengalischen Soldaten, welche zumeist den Brahminenkasten angehören, beim Abbeißen der Patronen genöthigt waren, dies Fett in den Mund zu bringen, wurden sie unrein und ihrer Kaste verlustig. Was weder Vaterland, noch Nationalität oder persönlicher Vortheil bewirken konnten, gelang der düstern Macht des Fanatismus. Die Soldaten wurden den Einflüsterungen zugänglich, wie ein Lauffeuer breitete sich der grundlose Schrecken aus, löste die Bande der Disciplin, tilgte den alten Haß zwischen Muhamedanern und Hindus, und trieb zu der größten Militärrevolution, welche die neuere Geschichte kennt. Die ersten Anzeichen der Meuterei, welcher die befetteten Patronen zum Grund oder Vorwand dienten, traten schon im

7. Theil 4 - S. 287

1880 - Stuttgart : Heitz
Goldminen in Californien und Australien. 287 Diesen ungeheuern Aufschwung hat die Auswanderung hauptsächlich seit der Entdeckung der Goldminen in Calisornieu genommen. Die erste Entdeckung erfolgte 1848 auf den Ländereien eines Capitäu Sutter. James W. Marshall, welcher am Amerikan Fork, einem Nebenflüsse des Sacramento, für den Capitän Sutter eine Sägemühle erbauen sollte, fand beim Graben eines Mühlkanals die ersten Stücke Gold. Bald wurde solches auch an andern Orten gefunden *) und die Nachricht verbreitete sich mit Blitzesschnelle durch das Land. Die Bevölkerung Californiens war plötzlich ganz umgewandelt —: Soldaten, Doctoren, Geistliche, Landbauer, Handwerker, Kaufleute, Advokaten, Matrosen — alle eilten nach dem Goldlande, jeder suchte dem andern zuvorzukommen und in möglichst kurzer Zeit viel Gold zu graben. Ganze Districte wurden fast von aller männlichen Bevölkerung verlassen, die reichen Ernten verdarben oder wurden vom Vieh abgeweidet; denn niemand hatte Zeit, sich um sie zu bekümmern. Bald verbreitete sich die Kunde von den gefundenen Schätzen in alle Welt, und hatte die Wirkung, daß die Abenteurer aller Nationen und aller Welttheile dort zusammenströmten, in der Hoffnung, mit wenig Mühe Tonnen Goldes zu gewinnen. Die Einwanderer kamen in solchen Strömen herbei, daß die Bevölkerung Californiens, welche im I. 1848 kaum 20,000 Seelen betrug, sich im Anfang des Jahres 1850 schon auf 100,000 Menschen belief, und auch diese Zahl binnen ein paar Jahren verdoppelt sah. Indeß wurden die ausschweifenden Hoffnungen der Goldsucher bei weitem nicht erfüllt; mindestens erwies sich die vermeinte Leichtigkeit des Erwerbs bald genug als eine Chimäre. Allerdings ist die jährliche Goldausbeute ungeheuer, so daß man, zumal auch in Australien fast noch ergiebigere Goldlager entdeckt wurdet,**) eine Zeit lang fürchtete, *) Die Goldregion umfaßt das Thal Sacramento und die in dasselbe mündenden Nebenthäler, sowie den untern Theil des San Joaquim-Flußthales. Nach amtlichen Berichten ist das Goldland 160 Meilen lang und 20 Meilen Breit. Das Gold fand sich theils als Staub, theils in pfundschweren Klumpen; ja es sollen sogar L-tücke von 15—24 Pfund gefunden worden sein; je weiter man zur Sierra Nevada vordrang, um so mehr nahm der Goldreichthum zu. **) Die erste Entdeckung geschah im Sidney - District im Mai 1851, wo namentlich ein Goldklumpen, der aus dem Boden an der Spitze eines Quarzselsens hervorragte und 106 Pfund wog, gefunden ward. Im August desselben Jahres wurde auch Gold in Victoria gefunden. _ Das Gold wird hier wie in Californien gewaschen. Die Art und Weise ist folgende: ein Mann füllt den Trichter oder viereckigen Kasten oben, welcher

8. Theil 4 - S. 288

1880 - Stuttgart : Heitz
288 Neueste Geschichte. 3. Periode. der Werth des Goldes müsse sinken und in Folge dessen werde eine Veränderung aller Werthverhältnisse eintreten, wie sie die Entdeckung Amerikas herbeiführte; aber das Graben der goldhaltigen Erde und das Auswaschen des Goldsandes erfordert unsägliche Anstrengungen, welchen nur eine robuste Natur widerstehen kann, und die Theuerung aller Lebensbedürfnisse ist so groß, daß der Goldgräber, wenn er nicht besonders vom Glück begünstigt wird, doch nur einen verhältnismäßig kleinen Gewinn macht. Daß nun unter einer Bevölkerung, welche die Goldgier aus den entferntesten Welttheilen hierher trieb und welche zum großen Theil aus dem Abschaum der Menschheit zusammengesetzt ist, Laster aller Art im Schwange sind und Raub und Mord zu den alltäglichen Erscheinungen gehören, ist eben kein Wunder. Gleichwohl hätte Calisornien, welches Mexico, als eine ihm wenig Nutzen bringende Provinz, in dem Vertrage vom 16. März ungefähr vier Zoll tief ist und einen ganz durchlöcherten Boden von Eisenblech hat, oder aus kreuzweis gelegtem Reifeisen gemacht ist, mit Waschmaterial. Ist letzteres trocken, so ist es vorher in einer Röhre mit Wasser, Puddlingsröhre genannt, gut bearbeitet worden, um die Erde vom Golde zu lösen und den Stoff dazu geschickt zu machen, daß er leicht durch die Wiege geht. Wenn der Trichter gefüllt ist, so schüttelt ihn der Mann an der Wiege sanft, indem er zugleich mit einem Stock die Erde im Trichter umherstößt, während ein Anderer Wasser darauf gießt mit einem Zinngefäß am Ende eines Stocks, der Schöpfer genannt. Ist alle Erde von den Steinen abgewaschen, so werden diese herausgeworfen, und das Verfahren wird so lange wiederholt, bis eine gewisse Quantität hindurchgegangen ist, worauf der Wiegende inne hält, den Trichter herausnimmt und den schrägen Schieber unter demselben hervorzieht. Dieser läuft nach hinten schräg zu, um Alles, was durch den Trichter geht, in jener Richtung herunter zu bringen; aber unten am Schieber steht eine Leiste, etwa einen Zoll hoch, gegen welche das Gold sich festsetzt, Mhrend der Schlamm und das Wasser in den Boden der Wiege herunterkommen und größtenteils weggewaschen werden. Es giebt indeß am Boden der Wiege noch zwei bis drei Leisten, um alle Gold-theilchen, die vielleicht an der Leiste des Schiebers vorbeigehen könnten, zurückzuhalten. Das Gold und die kleine Quantität Kies, welche gegen die Leiste des Schiebers liegt, werden jetzt mit einem sogenannten Sieb abgekratzt, einer zinnernen Schüssel, deren Boden voll Löcher ist, wie ein Durchschlag, worauf das Gold wieder durchgewaschen und von dem Kies, welcher durch den Trichter gegangen ist, geschieden wird. Dies Gold in der Schüssel bleibt dort zurück, bis eine beträchtliche Menge dieser Niederschläge hinzugekommen ist, wo sie dann durch eure eigenthümliche kreisförmige Bewegung bearbeitet und der Schlamm und Kies allmählich von dem Golde geschieden werden, welches letztere hell und rem m der Schüssel zurückbleibt. Es braucht jetzt nur noch über einer mäßigen Hitze, zu trocknen und wird dann in waschledernen Beuteln zu Markte gebracht.

9. Theil 4 - S. 300

1880 - Stuttgart : Heitz
300 Neueste Geschichte. 3. Periode. wollenden Wesens. Sein Andenken wird aus dieser tragischen Nebenpartie der Zeitgeschichte immer rein hervorstrahlen. Nach dem unglücklichen Ende des Kaiserthumes fiel die Republik Mexico bald in die früheren Zustände zurück. Juarez behauptete sich bis zu seinem Tode, 1872, als Präsident in der wiedergewonnenen Hauptstadt, aber die Ausstände, die nicht selten in bloße Raub- und Plünderungszüge ausarteten, dauerten in den Provinzen fort. Wir schließen diesen Abschnitt mit einem Blick auf die Insel Haiti (siehe Abschnitt 116). Es bestanden auf dieser zwar nicht größten, aber blühendsten Insel Westindiens bis zur Revolution zwei Colonien: eine größere französische, eine kleinere spanische. Aus beiden bildeten sich, wie oben erwähnt ist, Republiken; dort Haiti, hier St. Domingo. Unter der Herrschaft des Negers Christoph (Heinrich I.) war Haiti ein Königreich. Darauf vereinigte Pethion, Präsident von Domingo, und nach ihm Boper beide Staaten. 1844 trennte sich die Republik St. Domingo wieder von Haiti, wo sich ein noch als Sklave geborener Neger, Son-louque, zum Präsidenten emporschwang und darauf als Faustin I. sich zum Kaiser krönen ließ. Das Ceremoniel bei dieser Krönung, sowie die Eiquette dieses Kaiserhofes waren Nachäffungen solcher Dinge am Hofe Napoleon I. Soulouque umgab sich mit einem Hofstaat aus neuernannten Fürsten, Herzogen, Grafen, Baronen und Rittern, denen er seltsame Namen gab. Da waren Herzoge von Marmelade, von Limonade, von gefrorenen Bonbons, Grafen vom Diamanten, von der Spritze u. s. w. Dieser thörichte Pomp, die Verschwendung, wie die, Habgier des Negerkaisers, die Kosten des Heeres, welches er hielt, häuften eine große Schuldenlast auf das Land, und die despotische Weise seiner Regierung machten Fanstin-Sonlouque verhaßt. Es brach im December 1858 ein Aufstand gegen ihn aus, der ihn zwang, das Land zu verlassen. Die Republick wurde wieder hergestellt, aber auch hier ließen die immer wiederkehrenden Aufstände den Staat nicht zu Festigkeit und Gedeihen kommen. — Die Republik St. Domingo machte 1861 den Versuch, unter die Herrschaft Spaniens zurückzukehren. Allein die spanische Regierung konnte den wiedererlangten Besitz nicht behaupten; sie gab 1865 Domingo wieder auf; die Republik wurde hergestellt.

10. Theil 2 - S. 265

1880 - Stuttgart : Heitz
Erfindung des Schießpulvers. 265 Pulver zu ihren Feuerwerken gebraucht haben. Aber das hatte keinen Einfluß auf das Abendland. Hier erfand ein Franciscaner-mimch in Freiburg in Baden, Berthold Schwarz, wie man sagt, das Schießpulver ohne etwas von dem Pulver der Araber und Chinesen zu wissen. Er war ein fleißiger Mann, der gern allerhand Zusammensetzungen machte, Arznei bereitete u. dergl. Einmal war er auch, im Jahre 1354,*) mit solcher Arbeit beschäftigt, hatte im Mörser Schwefel, Kohlen und Salpeter zusammengemischt, um, wer weiß was, zu bereiten, und hatte einen Stein darauf gelegt. Als er aber in der Nähe des Mörsers Feuer anschlug, fiel zufällig ein Funke hin, und — mit einem gewaltigen Krachen flog der Stein plötzlich an die Decke. Schwarz prallte vor Erstaunen zurück und wußte sich das Ding nicht zu erklären. Er versuchte es nun noch ein Mal und derselbe Knall erfolgte. Nun dachte er weiter darüber nach; er meinte, wenn er ein engeres Werkzeug hätte, als einen Mörser, so müßte auch wohl die Wirkung noch größer sein. Er machte eine eiserne Röhre, that Pulver hinein und der Knall war viel stärker. **) Seine Erfindung wurde schnell weiter bekannt und nachdenkende Köpfe wendeten sie nun auf den Krieg an. Zuerst machte,man große Kanonen, die zum Theil so schwer waren, daß man 20 und mehr Pferde davor spannen mußte; endlich kleinere und zuletzt, erst etwa 50 Jahre später, Flinten, die aber anfangs noch sehr unvollkommen waren und nur von Wenigen im Kriege gebraucht wurden. Der Gebrauch des Pulvers im Kriege änderte nun Vieles ab, und das alte Ritterwesen verschwand immer mehr und mehr. Denn was half dem Ritter nun seine schwere Rüstung? Eine Kugel durchbohrte ihn doch. Alle Stärke, alle Geschicklichkeit, die Lanze zu regieren, war jetzt von keinem Nutzen mehr, weil die fernherkommmende Kugel den Starken wie den Schwachen treffen konnte. Indessen erhielten sich die alten Waffen doch noch neben dem Schießgewehre eine geraume Zeit, theils aus Vorliebe, theils weil sich erst nach und nach die Soldaten an die Kanonen und Flinten gewöhnen konnten. Daher fand man noch 300 Jahre nachher hier und da bepanzerte *) So ist die gewöhnliche Angabe. Nach den neuesten Untersuchungen aber ist das Pulver schon lange vor Schwarz im Kriege gebraucht worden. Bei einer Belagerung von Gibraltar 1308 wird es als etwas ganz Gewöhnliches erwähnt. Also scheinen auch die Araber es am ehesten beim Kriege angewandt zu haben. **) Diese Röhre wird noch auf der Rüstkammer in Dresden gezeigt.
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